Lactuca serriola (Stachel-Lattich)

Stachel-Lattich, Kompass-Lattich, Zaun-Lattich

Lactuca serriola
An geeigneten Standorten kann sich Lactuca serriola flächig ausbreiten.

Merkmale

Der Stachel-Lattich (Lactuca serriola) ist eine der Wildpflanzen, aus denen der Gartensalat gezüchtet wurde. Kopfsalat, Romanasalat und Kolleginnen basieren also auf einem am Wegrand wachsenden „Unkraut“. Wie übrigens auch der nah verwandte Endiviensalat, dessen Wildform die heimische Wegwarte (Cichorium intybus) ist.

Lactuca serriola wächst einjährig bis zweijährig. Wenn die Samen bereits im Sommer oder Herbst keimen, dann erscheinen nur einige Grundblätter. Erst im nächsten Frühjahr wächst aus ihnen der Blütentrieb. Der übrigens, je nach Wasser- und Nährstoffangebot, über einen Meter hoch werden kann.

Keimen die Samen im Frühjahr, dann blühen diese Pflanzen im Sommer.

Die Blütezeit kann von Juli bis September dauern. Je nach Standort werden Höhen von über einem Meter erreicht.

Als Kompass-Lattich wird Lactuca serriola bezeichnet, da sich die Ausrichtung seiner Blätter nach der Sonne richtet. Als Schutz vor der heißen Spätachmittagssonne zeigen ihre Ränder nach oben. Zudem sind sie in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet (Quelle).

Stachel-Lattich Lactuca serriola

Stachel-Lattich Blätter
An sonnigen Standorten zeigen die Blattränder des Stachel-Lattich nach oben.
Stachel-Lattich im Halbschatten
Stachel-Lattich im Halbschatten: Hier sind seine Blätter waagrecht ausgerichtet, sodass sie mehr Licht aufnehmen können.

Vorkommen

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Stachel-Lattich liegt in Europa und reicht bis nach Nordafrika und in Asien bis nach Indien. In andere Regionen wurde er eingeschleppt.

Besiedelt werden bevorzugt warme Standorte, Lactuca serriola ist an Wegrändern, in Unkrautfluren, auf Böschungen und Dämmen, an Gebüschsäumen sowie in Parks und Gärten zu finden.

Stachel-Lattich an Parkplatz
Der Stachel-Lattich Anfang Mai an einem Parkplatz. Er kann auch in Pflasterfugen und auf Mauern wachsen.
Stachel-Lattich am Wegrand
Stachel-Lattich am Wegrand.

Stachel-Lattich als Lebensraum

Die Blüten von Lactuca serriola werden gelegentlich von Schwebfliegen und anderen Fliegen besucht. Im Gegensatz zu den Gartensalaten, deren Blätter bei Schnecken extrem beliebt sind, wird der wilde Stachel-Lattich von den schleimigen Kriechern verschont.

Schwebfliege bestäubt Stachel Lattich
Eine Schwebfliege bestäubt die Blüten des Stachel-Lattich.

Verwendung

Da sie mir zu fest und zu bitter sind, verwende ich die Blätter des Stachel-Lattich nur als Fisch- und Schneckenfutter. Sie werden gerne von Guppys, Blasenschnecken, Posthornschnecken und Turmdeckelschnecken gefressen. Aber nur, wenn sie vor dem Verfüttern für zwei bis fünf Minuten blanchiert wurden.

Wasserschnecken fressen Stachel Lattich
Wasserschnecken (Blasenschnecke, Posthornschnecken) fressen die blanchierten Blätter des Stachel-Lattich.

Stachel-Lattich Blüten

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