Taubenkropf-Leimkraut, Aufgeblasenes Leimkraut, Gewöhnliches Leimkraut
Merkmale
Das Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris) ist eine mehrjährig wachsende Wildstaude. Seine Hauptblütezeit dauert von Mai bis September. Einzelne blühende Exemplare können bis Anfang November zu sehen sein.
Die Blüten duften vor allem während der Abend- und Nachtstunden intensiv um Nachtfalter anzulocken, die sie bestäuben.
Silene vulgaris wird zwischen 10 und 50 Zentimeter hoch, je nach Standort und wie häufig dort gemäht wird. Die Wurzeln können über 80 Zentimeter lang werden.
Junge Blätter und Triebe sollen essbar sein, probiert habe ich sie noch nicht.


Vorkommen
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet umfasst Asien (Arabische Halbinsel bis Indien), Europa und Nordafrika. Als eingeschleppte Art soll dieses Leimkraut auch in Australien, Neuseeland, Nordamerika und einigen südamerikanischen Ländern zu finden sein (Quelle).
Besiedelt werden Dämme, Böschungen, Gebüschsäume, Magerwiesen und Wegränder. Silene vulgaris bevorzugt sonnige Standorte und verträgt nährstoffarme und eher trockene Böden.
Auch im urbanen Raum ist das Traubenkropf-Leimkraut vereinzelt anzutreffen. Die unten gezeigten Pflanzen habe ich auf dem Bahnhof in Frankenthal (Pfalz) entdeckt. Wo sie sich Anfang Oktober im Verblühen befanden.


Botanik
Die Leimkräuter (Silene) zählen zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae), es gibt mehrere hundert Arten. Nicht alle sind bei uns als Leimkraut bekannt, es befinden sich darunter auch Lichtnelken, die früher der Gattung Lychnis angehörten.
Dank neuer Techniken lassen sich Pflanzen jetzt genauer bestimmen und zuordnen. Das führt zu Umgruppierungen innerhalb der Gattungen und Namensänderungen bei einzelnen Arten.
Das Taubenkropf-Leimkraut als Lebensraum
Auf dem Taubenkropf-Leimkraut konnte ich neben Schnecken, die an seinen Stängeln hängend die trockenen Sommermonate überdauern, noch weitere Tiere beobachten. Wie Spinnen und kleine Rüsselkäfer.



Das Taubenkropf-Leimkraut im Garten
Silene vulgaris ist nicht geschützt und kann aus der Natur entnommen werden. Ich habe mich für ein Exemplar vom Straßenrand entschieden, das dort nicht mehr lange überlebt hätte. Es handelt sich um die Pflanze, deren Wurzeln weiter oben im Artikel zu sehen sind.
Gut geeignete Standorte sind voll- bis teilsonnig. Der Boden kann durchlässig bis humos sein.
Die ersten Wochen nach dem Pflanzen muss das Taubenkropf-Leimkraut regelmäßig gegossen werden. Sobald es angewachsen ist, was ungefähr ein halbes Jahr dauert, verträgt es kurze Trockenperioden.

Anzuchtanleitung
Die Samen von Silene vulgaris müssen vor der Aussaat nicht eingeweicht werden. Die Saattiefe kann ungefähr einen halben Zentimeter betragen.
Gesät werden kann entweder Mitte April im Haus oder ab Mai direkt ins Beet.
Bei 20 bis 25 °C dauert es ungefähr eine Woche bis die ersten Samen keimen.
Den Anzuchttopf hatte ich während der ersten Tage in einem mit Wasser gefüllten Untersetzer stehen. Er kann aber auch mit einem Glas oder Gefrierbeutel abgedeckt werden.
Als Substrat habe ich torffreie Anzuchterde verwendet.
Sobald alle Samen gekeimt haben, können die Jungpflanzen an einen sonnigen Standort kommen.
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