Merkmale
Die Gattung Chelidonium zählt zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) und ist monotypisch. Das heißt sie beinhaltet nur eine Art: Chelidonium majus. Die als Großes Schöllkraut oder einfach nur Schöllkraut bekannte Pflanze kann über 70 Zentimeter hoch werden und zeigt ihre gelben Blüten von April bis Oktober.
Charakteristisch für das Große Schöllkraut ist sein orangegelber Pflanzsaft. Er ist giftig, kann Kontaktallergien auslösen und wird als Naturheilmittel zur Bekämpfung von Warzen eingesetzt.
Chelidonium majus wächst zweijährig oder mehrjährig, wird aber nach meinen Beobachtungen nicht sehr alt.
Die Verbreitung erfolgt durch Samen und Ausläufer. Bei schlechtem Wetter bleiben die Blüten geschlossen.
Herkunft und Standorte
Chelidonium majus ist in den meisten europäischen Ländern heimisch sowie im temperierten Asien (Kaukasus, Mongolei, Sibirien, Westasien). Das Verbreitungsgebiet reicht bis nach Nordafrika (Quelle).
Besiedelt werden halbschattige bis schattige Standorte, zu finden ist das Schöllkraut in Gebüschsäumen, an Böschungen, Wegrändern, in Parks und Gärten. Es kann auch auf Mauern und Treppen wachsen.

Verwendung
Das Schöllkraut wird vereinzelt als Zierstaude für den Bauerngarten verwendet. Es sind Zuchtformen mit gefüllten oder gezackten Blüten zu erhalten.

Das Schöllkraut im Garten
Wenn der Boden gleichmäßig feucht ist und etwas Humus oder Lehm enthält, benötigt das Schöllkraut nur wenig Pflege. Es eignet sich für halbschattige bis schattige Standorte.
Wer nicht möchte, dass es sich im ganzen Garten breitmacht, muss Verblühtes regelmäßig entfernen.
Auch die gefüllt und gezackt Blühenden Zuchtformen verbreiten sich durch Selbstaussaat. Aber nicht ganz so heftig wie die Wildform.
Regelmäßig gegossen werden muss es nur während der heißen Sommerwochen, wenn auch an schattigen Standorten die Erde schnell austrocknen kann.
Dünger benötigt es nicht.

Anzuchtanleitung
Das Schöllkraut kann ab März im Topf vorgezogen oder im April direkt ins Beet oder in einen Balkonkasten gesät werden.

Chelidonium majus ist ein Lichtkeimer, die Samen kommen nur auf das Substrat, werden aber nicht damit bedeckt. Ich habe einen Mix aus torffreier Kräutererde und Vogelsand verwendet.
Die Erde sollte leicht feucht aber nicht tropfnass sein. Um das Austrocknen der Samen zu vermeiden, verwende ich für die Anzucht von Lichtkeimern gerne Gläser.

Die Samen können vor der Aussaat für einige Stunden eingeweicht werden, sie keimen aber auch ohne Vorbehandlung zuverlässig. Bei 18 bis 24 °C können sich nach zwei Wochen die ersten Keimblätter zeigen.
Der Standort für die Anzucht und Aufzucht im Haus kann hell bis teilsonnig sein, mit Morgensonne oder Abendsonne.

Bestäuber
Chelidonium majus wird gelegentlich von Honigbienen und Wildbienen angeflogen. Bei Insekten so beliebt wie die verwandten rot blühenden Mohnarten, ist das Schöllkraut aber nicht.




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