Tussilago farfara (Huflattich)

Der Huflattich (Tussilago farfara) ist das einzige Mitglied seiner Gattung. Die populäre Heilpflanze zählt zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist mit den Greiskräutern der Gattungen Jacobaea und Senecio verwandt. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Europa bis nach Asien und Nordafrika.

Im Frühjahr, je nach Region und Wetterlage von Februar bis April, zeigt der Huflattich seine gelben Blüten. Erst wenn sie verblühen, erscheinen die Blätter.

Zu finden ist er in Steinbrüchen, auf Schuttplätzen, an Wegrändern und Bachläufen. Er verträgt gleichmäßig feuchte oder trockene und mineralische Böden.

Huflattich auf dem Kreidefelsen auf Rügen
Huflattich auf dem Kreidefelsen auf Rügen.

Überlebenskünstler Huflattich

Tussilago farfara ist ein anpassungsfähiger Überlebenskünstler, der auch mit Salzwasser zurechtkommt. Einige der hier gezeigten Fotos sind auf Rügen, direkt am Strand entstanden. Allerdings ist der Salzgehalt der Ostsee nicht besonders hoch.

Huflattich am Strand von Rügen.
Huflattich am Strand von Rügen.

Heilpflanze Huflattich

In der Naturheilkunde wird Tussilago farfara, wie übrigens auch der nicht verwandte Spitzwegerich (Plantago lanceolata), bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt.

Er findet aber auch in der Kosmetik Verwendung, zum Beispiel als Bestandteil von Schuppen-Shampoo und -Lotionen. Verarbeitet werden dafür Blüten und Blätter.

Nebenwirkungen & Gefahren

Huflattich Blätter und Blüten enthalten Pyrrolizidinalkaloide, die im Verdacht stehen, die Leber zu schädigen und krebsauslösend zu sein. Von der Einnahme während Schwangerschaft und Stillzeit wird daher abgeraten. Die Industrie scheint für ihre Produkte alkaloidfreie Huflattich-Sorten zu verwenden.

Huflattich-Shampoo

Huflattich-Shampoo

Huflattich-Shampoo soll die Bildung von Schuppen hemmen und das Haar mit Feuchtigkeit versorgen.

Huflattich-Presssaft

Huflattich-Saft

Huflattich-Presssaft ist in Apotheken, Reformhäusern und Bioläden zu erhalten. Der Saft wird aus Blättern hergestellt. Er schmeckt bitter bis würzig und eignet sich zur Behandlung von Husten, Heiserkeit und Entzündungen der Mundschleimhaut.

Laut Herstellerangaben darf er während Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Obwohl die verwendete Huflattich-Sorte frei von Alkaloiden sein soll.

Tussilago-farfara
Huflattich im Wald (Normandie).

Zierpflanze Huflattich

Huflattich eignet sich gut zum Bepflanzen von „verwilderten Ecken“ in naturnahe gestalteten Gärten. Seine Blätter bieten Kröten, Molchen oder Blindschleichen Unterschlupf. Den unbeliebten Nacktschnecken leider auch.

Huflattich mit Winterling.
Huflattich mit Winterling.
Huflattich im Garten
  1. Standort: sonnig bis halbschattig
  2. Boden: gleichmäßig feucht bis nass, lehmig, sandig, mineralisch
  3. Düngen: nein
  4. Vermehrung: Samen, Ausläufer
  5. Winterhart: ja

Huflattich-Blueten

Standort: Sonnig bis halbschattig sind ideal, Huflattich verträgt aber auch Schatten.

An sonnigen Standorten kann es sein, dass die Blätter während der warmen Mittagsstunden durchhängen. Abends richten sie sich wieder auf.

Boden: Die Beschaffenheit des Boden scheint dem Huflattich nicht besonders wichtig zu sein. Ich habe ihn im Wald, in Sand und Kies wachsen gesehen.

Wichtig ist nur, dass der Boden ausreichend feucht ist. Enthält er viele mineralische Anteile wie Sand und Kies, muss im Sommer regelmäßig gegossen werden.

Vermehrung: Tussilago farfara verbreitet sich durch Samen und Ausläufer.

Huflattich-im-Topf

Huflattich im Topf

Für die Pflege als Topfpflanze ist ein absonniger bis halbschattiger Standort ideal. Dort trocknet die Erde währed der heißen Sommertage nicht ganz so schnell aus.

Als Substrat eignen sich handelsübliche Mischungen für Zierpflanzen oder Gemüse. Die Erde darf zwischen den Wassergaben an-, aber nicht austrocknen. Gelegentliche Staunässe schadet nicht. Im Winter wird nur zu frostfreien Zeiten gegossen.

Tussilago farfara

Tussilago farfara

Tussilago farfara

Huflattich

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